Adventskalender – das ewige Dilemma

Es begab sich zu einer Zeit im Jahr 2015, als an den Bäumen kaum mehr Blätter hingen, dass ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge ihre Freude auf das Weihnachtsfest kaum noch bändigen konnten. Nahezu jeder Tag begann gleich. Kurz vor dem Sonnenaufgang wurde nach dem Wochentag und dem Datum gefragt. Gemeinsam wurde dann laut gerätselt, wann denn wohl der 24. Dezember sei und wie oft man noch schlafen müsse. Der Herbst ging zu Ende und der Dezember rückte näher und mit ihm die besinnliche Weihnachts- und Adventszeit, wenn da nur nicht das Problem mit dem Adventskalender gewesen wäre. Das kleine Mädchen und der kleine Junge fanden die Erfindung des Adventskalenders grandios und waren überglücklich, als sie beide Ende November eine mittelgroße Pappschachtel geschenkt bekamen mit einer wunderschönen Winterlandschaft darauf. In der Winterlandschaft versteckt waren kleine Türchen mit Zahlen, die man öffnen konnte. Auch das es jeden Tag nur eine Tür sein durfte, wurde nach einigen unendlich vielen Rückfragen und Diskussionen akzeptiert. Der Dezember brach an und das kleine Mädchen und der kleine Junge freuten sich jeden Morgen darauf ein Stück ihrer Lieblingsschokolade hinter einem Türchen herauszuholen. Meist war das kleine Mädchen etwas schneller im Finden der richtigen Tür, aber das störte den kleinen Jungen nicht so sehr. Was allerdings beide sehr störte war die Tatsache, dass der Kalender von vorne komplett identisch war, aber die Füllung unterschiedlich verteilt war. Wobei, das stimmt so auch nicht. Die Füllung war die gleiche leckere Schokolade, die laut Aufschrift nur für Kinder ist, aber die Verpackung der Schokolade war verschieden. Anfangs war es noch nicht so schlimm, dass das kleine Mädchen einen Pinguin und einen Schneemann mehr hatte und der kleine Junge dafür ein Rentier und einen Weihnachtsmann, aber mit der Zeit wurde es schlimmer. Jeden Morgen mussten sich die Eltern neue Begründungen einfallen lassen, warum jetzt schon wieder ein Pinguin, ein Rentier oder der vierte Weihnachtsmann hinter dem Türchen zu finden war und warum nicht hinter den gleichen Türchen auch die gleichen Verpackungen waren. Erst versuchten Sie es mit Erklärungen wie:

  • Pinguine sind immer im Rudel unterwegs bzw. dein Pinguin macht gerade einen Ausflug und findet das Rudel bestimmt noch.
  • Der Weihnachtsmann hat soviel zu tun, da hat er ein paar Helfer gebeten ihm zu helfen und sich bitte so zu kleiden wie er bzw. die Helfer sind schon alle unterwegs und deshalb hast Du nur einen Weihnachtsmann.
  • Am Schlitten sind 6 Rentiere, da der Weihnachtsmann ja soviel zu verteilen hat bzw. dein Rentier ist besonders stark und kann den Schlitten alleine ziehen.
  • Es gibt so viele Kinder die gerne einen Schneemann bauen, deshalb gibt es davon so viele bzw. vielleicht hat es noch nicht genug geschneit und deshalb hat der Schnee bisher nur für einen Schneemann gereicht.

Aber irgendwann half es einfach nicht mehr und die Eltern besprachen es mit den Kindern. Dass dieser Adventskalender in einer Fabrik hergestellt wird und der Inhalt, also die Menge der Schokolade in allen Kalender gleich war. Aber eine Maschine beim Befüllen eben nicht das Bild der Verpackung erkennen würde. Leider führte auch das nur zu weiteren Diskussionen, wie: Warum erfindet man so eine Maschine nicht einfach? Warum sieht der Adventskalender dann von außen genau gleich aus? Warum wird er nicht von Hand befüllt, damit er auch innen immer gleich ist?

Das kleine Mädchen überlegte sogar der Firma einen Brief zu schreiben und zu fragen, warum der Kalender außen gleich, aber die Verpackung der Schokolade und vor allem die Anzahl der unterschiedlichen Figuren nicht gleich sei. Da das kleine Mädchen aber noch nicht schreiben konnte, wurde so ein Brief nie geschrieben. Das Jahr ging zu Ende, die leeren Pappschachteln wurde abgehängt und ein neues Jahr begann. Die Eltern der beiden Kinder hofften, dass die beiden es vergessen würden und man im November/Dezember nicht schon wieder das Problem mit dem Adventskalender bekommen würde. Leider reicht so ein Jahr bei einigen Kindern nicht aus, um zu vergessen, dass der kleine Bruder alle 6 Rentiere für den Schlitten hatte und man selber nur ein größeres Rudel Pinguine und auch noch viel zu viele Schneemänner.

Adventskalender – DIY vs. gekauft ?

Wie gerne würde ich meinen Kindern dieses Jahr wieder einen gekauften Adventskalender hinhängen, aber das geht leider aus Gründen nicht so einfach. Ich habe schlicht und ergreifend vergessen mich im August darum zu kümmern, dass doch bitte zumindest zwei wunderschöne Pappschachteln mit gleichem Inhalt und gleicher Schokoladenverpackung produziert werden. Mistkram! Und kaum kam der November war klar, vergessen ist das Desaster noch nicht und bei mir wurde die Suche nach einer Lösung immer dringlicher. Eine Woche vor dem 1. Dezember fiel mir die Lösung dann beim Einkaufen ein. Es war doch eigentlich so simpel. Inspiriert von dem wundervollen Häuser Adventskalender von Miss Red Fox und der Tatsache, dass ich beim Einkaufen vor den Papiertüten und den Effekt-Stiften stand (beides von Tchibo), bekommen meine Kinder dieses Jahr einen gekauften DIY  Adventskalender. Die Weihnachtspackungen der Lieblingsschokolade gibt es ja jetzt auch zu kaufen und damit es keinen Streit gibt, werden sowohl die gleiche Schokolade als auch die gleiche Verpackung von mir handverlesen in die Häuser gepackt. Erst habe ich sortiert und nur gleiche Paare gesammelt. In zwei Packungen habe ich immerhin 19 Paare gefunden, der Rest ist Nervennahrung für die Erwachsenen. Und mir ist egal was da drauf steht!

Adventskalender 2016 - der Inhalt aus zwei Packungen - diephotographin
Alle sortierten Paare aus zwei Packungen.
Adventskalender 2016 - alle Häuser im Detail - diephotographin
Gemalt habe ich auch, an zwei Vormittagen und einem Abend mit Unterstützung. Dank der tollen Vorlagen/Ideen von Miss Red Fox ging das zum Glück recht schnell. Danke Ioana, Du hast unsere Adventszeit gerettet!
Adventskalender 2016 - das komplette Adventsdorf auf dem Regal - diephotographin
Zum Schluss wurden die bemalten Tüten aufs Regal gestellt. Im Adventsdorf gibt es nur kleine enge Gassen, mehr Platz war einfach nicht da.

Ich hoffe sehr, dass jeder eine Lösung für sich und seine Familie findet, damit der Dezember tatsächlich eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit einläutet. Bekommt ihr eigentlich auch einen Adventskalender? Oder nur die Kinder? Gekauft oder selbst gemacht oder beides? Jedes Jahr traditionell den gleichen oder jedes Jahr ein neuer? Bin gespannt, wir ihr das macht und würde mich über eure Antworten in den Kommentaren sehr freuen.

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9 Kommentare zu „Adventskalender – das ewige Dilemma“

  1. Stimmt, die Schokolade in diesen Kalendern war echt nicht toll – und es gab bei mir auch Jahre, da bekam ich solche Kalender geschenkt und kaum Türchen geöffnet, weil ich die Schokolade gar nicht essen wollte. Jetzt schäme ich mich für diese Lebensmittelverschwendung ja schon fast…aber ich wollte diese Adventskalender ja gar nicht haben.

    Liebe Grüße

  2. Oh. Da wird sich deine Mama bestimmt freuen.
    Und ja, das Leben wäre echt klasse, wenn es mit den Idee von Kindern klappen würde. :)
    Ich kann mich früher auch nur an diese Schokoladen-Adventskalender erinnern, wo die Schokolade dann aussah wie eine Glocke oder Tannenbaum und hinter der durchsichtigen Folie war immer noch eine Pappe mit den ganzen Bildern drauf. Die habe ich danach mehr geliebt, als die Schokolade.
    Euch eine schöne Adventszeit.
    Lieben Gruß | Barbara

  3. Ach, was für eine niedliche Story von der Sache mit Adventskalendern!

    Ich weiß noch, wie wichtig diese Türchen für mich in der Kindheit waren. Bei uns gab es aber immer für jeden so einen billig-Kalender für knapp einen Euro mit einem langweiligen Stück Schokolade pro Tag. Ich hatte nur meist Glück und mein Papa schickte mit noch einen besseren Kalender mit Milka-Schokolade zusätzlich. Da müssen meine Halbgeschwister sicher neidisch gewesen sein.

    Deine Erklärungen für die unterschiedliche Verpackung sind allerdings echt herzallerliebst! Wobei ich deine Kinder da verstehen kann – irgendwie ist es in einem gewissen Alter halt wichtig, dass alles ganz gerecht ist und jeder exakt das Gleiche in der gleichen Verpackung bekommt ;)
    Die Reaktion deiner Kinder, dass man einfach so eine Maschine erfinden solle, ist ja echt süß. Ich wünschte, das Leben wäre manchmal echt so einfach, wie man sich das als Kind vorstellt!

    Dass du dieses Jahr aber selbst aktiv geworden bist und der Empfehlung der lieben Kinderlein nachgekommen bist, dass solche Kalender von Hand befüllt werden sollen, finde ich spitze!

    Ich selbst habe auch Kalender gebastelt, allerdings für meine Mama. Ich hab also 14 Kleinigkeiten in Zeitungspapier gewickelt in einen Karton geworfen und meine Schwester hat die restlichen 10 Päckchen dazu getan. Mama war ganz überrascht ;)

    Liebe Grüße

  4. Pingback: Alle Jahre wieder … | häkelmonster.de

  5. Auch eine sehr schöne Idee, zumindest nach der Beschreibung! Leider bekomme ich das Bild auf dem Handy nicht angezeigt, schaue heute abend noch mal am Rechner. :)
    Lieben Gruß | Barbara

  6. Wir haben das ähnlich gemacht bei uns.
    Ich bin nicht so der leidenschaftliche Bastler (obendrein Linkshänder ;), aber so ganz ohne Deko ist auch bisschen zu karg in der Wohnung. Daher haben wir uns entschieden aus Briefumschlägen einen Kalender zu basteln. Inhalte sind kleine Süßigkeiten.

    Das schöne ist noch, dass man die schön wiederverwenden kann, wenn man sie pfleglich wieder einpackt.

    Hier gibt es auch ein Bild: https://ghost.evilism.com/adventskalender-fuchse/

    VG

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