Handlettering – ein Update

Seit 2014 befasse ich mich jetzt schon mit Handlettering und Sketchnotes und nachdem mein Beitrag Meine Erfahrung mit Handlettering und Sketchnotes von Mai 2015 einer der beliebtesten Beiträge hier auf dem Blog ist, war ein Update lange überfällig. Mittlerweile gibt es auch sehr viel mehr Seiten und Tutorials, die euch helfen, damit zu beginnen oder besser zu werden. Bei den Stiften hat sich auch einiges getan. Es sind jede Menge neue Stifte auf den deutschen Markt gekommen und ich habe einige davon ausprobiert. Hier findet ihr alle meine Lieblingsstifte für Sketchnotes und Handlettering vom April 2015. Zeit für ein Lettering update, das Update zum Thema Sketchnotes folgt auch noch.

Papier und Stifte fürs HandLettering

Fürs Papier und generell für alles zum Thema Lettering ist Frau Hölle (Handlettering Material) immer meine erste Anlaufstelle. (Ihren Handlettering Guide kann ich gerade auch für Anfänger sehr empfehlen.) Ich nutze das DotPad von Rhodia (Amazon Link), Druckerpapier von Clairefontaine (Amazon Link), kleine Blöcke von Bindit und ein Notizbuch von Rhodia (Amazon Link) momentan zum üben. Beim Papier müsst ihr unbedingt den Streicheltest machen. Nur ganz glattes Papier ist geeignet, da sonst die Pinselspitzen, vor allem der Tombow Brushpens ausfransen und ihr die feinen Linien nicht mehr hin bekommt.

Vor ein paar Monaten habe ich mal eine Übersicht mit allen meinen Lettering Stiften gemacht und tatsächlich sind mittlerweile wieder welche dazu gekommen. Meine absoluten Lieblingsstifte sind momentan bzw. immer noch  der Pentel Pocket Brush (Amazon Link) und die schmaleren Stifte wie der Pentel Touch (Amazon Link) und der Tombow Fudenosuke (soft Tip (Amazon Link) oder hard Tip (Amazon Link)). Bei Lisa von Mein Feenstaub findet ihr ganz aktuell auch eine Liste ihrer Lieblings-Brushpens.

Übersicht über alle meine Handlettering Brushpens (Stand Mitte 2016)
Übersicht über alle meine Handlettering Brushpens (Stand Mitte 2016)

Handlettering Basics

Zu den Handlettering Basics gehören erstmal die 4 verschiedenen Varianten. Es gibt das Handlettering und das Brushlettering, die Calligraphy und die Faux Calligraphy. Ich habe im April 2015 bei Studio Calico den Kurs „Love your Lettering“ online gemacht und so die Faux Calligraphy und Lettering Basics kennen gelernt. (Leider gibt es den Kurs nicht mehr) Beim Handlettering geht es um das Malen von Buchstaben mit verschiedenen Stiften, meist Bleistiften, Finelinern und Filzstiften. Zusätzlich zu den Buchstaben und Wörtern kommen noch Ranken, Schnörkel oder Rahmen dazu. Für mich gehören das Brushlettering und die Faux Calligraphy als Unterbereiche mit zu dem Begriff. Beim Brushlettering wird, wie der Name es schon vermuten lässt, mit Pinselstiften oder Pinseln geschrieben bzw. die Buchstaben gemalt. Auch hier geht es nicht darum, dass die Buchstaben alle gleich aussehen, sondern jeder Buchstabe individuell gestaltet wird. Bei der Faux Calligraphy wird die klassische Callipgraphy, die mit Tusche und Feder ausgeführt wird und bei der es um ein möglichst gleichmässiges, fast gedrucktes Schriftbild geht, mit normalen Finelinern und Filzstiften nach gemacht. Hierzu werden allen Linien die bei den Buchstaben von oben nach unten verlaufen nachträglich dicker gemacht (siehe Foto unten). Alle Varianten haben die unterschiedlichen Strichbreiten gemeinsam, die der klassischen Calligraphy mit Tusche und Feder nach empfunden ist. Geht der Stift nach oben, übt man kaum Druck aus und der Stich ist dünn. Geht der Stift nach unten, wird etwas aufgedrückt und der Strich ist dicker. Bei allen Buchstaben müsst ihr nur an diese Basics denken, hoch = dünne Linie,  runter = dicke Linie und schon wirkt das Schriftbild wie bei der klassischen Kalligrafie.

Basisstriche beim Handlettering mit zwei unterschiedlichen Brushpens
Basisstriche beim Handlettering mit zwei unterschiedlichen Brushpens
Faux Calligraphy Beispiele mit einem Filzstift und einem Crayola Kinderstift
Faux Calligraphy Beispiele mit einem Filzstift und einem Crayola Kinderstift

Eine Besonderheit bei den Stiften gibt es noch, die Crayola Kinderstifte (Amazon Link). Sie haben eine Keilförmige Spitze und mit ihnen kann man durch kippen des Stiftes die Buchstaben im Stil eines Handletterings malen. In diesem Video wird die Crayolagraphy (Youtube) schön erklärt oder schaut mal bei Instagram #crayolagraphy oder macht bei dem kleinen Kurs zur Crayligraphy mit, hier geht es nur um Kalligrafie mit den fast schon kultigen Crayola Kinder-Stiften.

Üben, üben, üben

Wie heißt es so schön, „Es ist noch keine Meister vom Himmel gefallen“ und „Ohne Fleiß, kein Preis“. Ich weiß, doofe Sprüche, aber ganz im Ernst, ohne üben werdet ihr nicht besser, egal bei was. Am besten klappt es natürlich, wenn man es in die tägliche Routine mit einbauen kann. Jeden Tag in der Mittagspause oder nach dem Abendessen ein paar Wörter schreiben. Dafür eigenen sich am besten die ganzen Challenges auf Instagram, wie z.B. #letterattack von Frau Hölle, #dndChallenge von bydawnnicole, #30daysdraworletter von Sketchnotes by Diana und Farbcafe und die #brushletterpracticechallenge von random olive. Oder schaut einfach mal bei Instagram unter #lettering oder #brushlettering.

Üben, üben, üben! dann werdet ihr schnell Erfolge sehen.
Üben, üben, üben! dann werdet ihr schnell Erfolge sehen.

Wenn ihr euch noch mehr für das Thema interessiert kann ich euch folgende Seiten sehr ans Herz legen:

Englischsprachige lettering Seiten

Learn calligraphy by The Postmans Knock
Hand Lettering 101 by dawn nicole
Learn Brush Lettering with Kelly Creates
Brush Letter Practice Guide

Deutschsprachige lettering Seiten

Handlettering mit Frau Hölle und ihr Brush Lettering Guide
Handlettering bei Frau Annika
Handlettering mit Lisa von Mein Feenstaub
Handlettering bei Average Pony
Kalligraphie und Handlettering Lernen von Emma Bee
Calligraphy bei Mini Penny

Bücher übers lettering

Hand-Lettering Ledger von Mary Kate McDevitt (Amazon Link) [Diese Buch habe ich zuhause und nutze es gerne zur Inspiration]
Buchreview „Lust auf Lettering“ bei Lebenslaunen | Lust auf Lettering (Amazon Link) [Dieses Buch kenne ich leider noch nicht, es steht aber schon lange auf meiner Wunschliste]
Buchreview: Handlettering – Die Kunst der schönen Buchstaben bei Sandra Dirks | Handlettering – Die Kunst der schönen Buchstaben (Amazon Link) und Handlettering – Das große Buch der Schmuckelemente (Amazon Link) [Diese Bücher kenne ich leider noch nicht, sie stehen aber schon lange auf meiner Wunschliste]

Update 24./25.10.2017: Eine wundervolle Übersicht über einige Bücher zum Thema Lettering findet ihr bei Leonie von Goldener Strich und eine tolle Einführung in das Thema mit Buchempfehlungen findet ihr bei Dani von Brösels Bücherregal.

Und mein Pinterest-Board zum Thema Lettering und Kalligraphie habe ich auch noch für euch:

Zum Abschluss würde mich jetzt echt brennend interessieren, ob ihr Handlettering schon mal ausprobiert habt? Habt ihr Lieblingsstifte? Welche Tutorials habt ihr gemacht?

Nimm mich mit zu Pinterest: 

11 Kommentare zu „Handlettering – ein Update“

  1. Es freut mich, dass dir meine Informationen gefallen und du das Thema Handlettering für dich entdeckt hast.
    Zum Thema professionelles Handlettering fällt mir spontan Tanja (Frau Hölle) on München ein und May&Berry in Bonn. Es gibt noch viele weitere, die es als Nebeneinkunft machen, aber davon Leben?
    Handlettering ist in den USA einfach schon viel länger auch ein Markt mit vielen Online-Kursen und ähnlichem und deshalb nicht mit Deutschland vergleichbar. Hier in Deutschland ist das Thema erst seit diesem Jahr irgendwie so richtig angekommen. Daher kann ich dir da leider keine weitere Orientierung dazu geben, aber vielleicht recherchiere ich da auch mal und mache daraus noch einen weiteren Blogbeitrag.

    Lieben Gruß | Barbara

  2. José Luis García-J.

    Vielen Dank für all die sehr gute Information. Selbst wenn ich mehr oder weniger etwas künstlerische Erfahrung mit malen und zeichnen besitze, man hört nie auf etwas Neues zu lernen. Ich habe das Thema von Handlettering gestern bei Facebook zufällig gefunden und es fand sehr interessant. Nun bin ich jetzt auf die Suche, wie professionelle Handlettering Leute besonders in Deutschland ihr Leben damit bestreiten, wer sind die Künden, die sich dafür interessieren um Geld damit zu verdienen? Gerade diese Information wird hier wenig oder sehr eng gefunden im vergleich mit der Information aus der USA, wo anscheinend Handlettering ist weit mehr verbreitet. Ich würde sehr dankbar sein, wenn ich etwas mehr Orientierung darüber bekomme.
    Liebe Grüße.

  3. Gerh geschehen. Ich mag den Prntel touch für kleine Letterigs sehr gerne und bei den großen auch den Edding. Und mit den Crayola ist es tatsächlich etwas ganz anderes. Viel Spaß weiterhin beim lettern!
    Lieben Gruß | Barbara

  4. Uii, da hast du aber eine stattliche Sammlung an Brush-Pens zusammengetragen! :-)
    Ich persönlich mag am liebsten den weichen Tombow WS-BS Fudenosuke. Zumindest für relativ kleine Letterings. Wenn es größer wird dann nehme ich zur Zeit die Eddings und mit den Crayolas fange ich gerade erst an. Da muss man sich wieder etwas umgewöhnen, finde ich.
    Auf jeden Fall eine sehr schöne Zusammenfassung und viele Ressourcen, die ich auch noch nicht kannte! Danke!

  5. Die dicken Linien malst du einfach mehrfach mit dem Kuli nach. Geht auch mit dünnen Kulis oder Fineliner. Mit dünnen mache ich das sogar lieber, weil dann die Unterschiede einfacher zu machen sind.

  6. Aber bei Kullis ist die Auswahl an Strichstärken aber eher gering… zumindest habe ich da noch keine wirklich dicken gefunden. Und Fineliner mag ich auch nicht so recht… vielleicht sollte ich doch mal investieren…

    Liebe Grüße

  7. Pingback: #28DaysOfBlogging - Alle Teilnehmer auf einen Blick - Lux und Poppy

  8. Ich habe auch mit Kuli und Finelinern angefangen. Einfach die Strichstärken beachten und einzelne Worte hervorheben. Macht echt Spaß und ohne Brushpens braucht es auch viel weniger Übung. ;)

  9. Handlettering und Sketchnotes schaue ich mir ja immer liebend gern an – aber selbst fehlt mir das Durchhaltevermögen, um beim Üben dran zu bleiben.

    Dass das Papier, also seine Oberfläche, wichtig ist, war mir auch noch gar nicht bewusst. Ich finde nur immer raues Papier schöner – aber ich zeichne auch fast nur mit Kulli und Bleistift. Mit Pinseln oder gar Brushpens dagegen habe ich noch nie gearbeitet. Wie du mit deinen Pens schreibst, macht aber echt was her – wie gern ich das doch auch können würde!

    Danke auch für den Tipp mit den Strichstärken – das hatte ich bisher noch nie gehört!

    Ich glaube, so eine Challenge sollte ich auch mal beginnen… zusätzlich zur Doodle-Challenge vielleicht?

    Liebe Grüße

  10. Danke. Das mit dem Kalender hat sich zufällig ergeben. Wollte ihn erst für was anderes nehmen, aber das Papier war so toll.

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